Wiener Ringstraße – Prachtboulevard der Innenstadt

13 Jun

Wiener Ringstraße – Prachtboulevard der Innenstadt

Sie hätten Lust, in möglichst wenig Zeit möglichst viel von der Wiener Innenstadt zu entdecken, mit all ihren prachtvollen, historisch wertvollen Gebäuden? Oder suchen Sie lediglich einen Weg, Schönwetter zu genießen und ihre Seele baumeln zu lassen?

In beiden Fällen hätten wir genau den richtigen Tipp für Sie: Entdecken Sie doch die Wiener Ringstraße!

Spaziergang entlang der Wiener Ringstraße

Für eine Ring-Rundfahrt bieten sich grundsätzlich drei Möglichkeiten: Entweder sie wechseln zwischen den Straßenbahnlinien 1 & 2, Sie wählen eine Fahrt mit der sogenannten „Wiener Ring Tram“ oder Sie schwingen sich auf ein Rad der Vienna City Bikes. Für unseren Beitrag haben wir uns entschieden, die Ring-Gegend zu Fuß zu erkunden, um Ihnen ein paar der wichtigsten Gebäude näher bringen zu können.

Part 1: Franz-Josefs-Kai & Stubenring

Die Wiener Ringstraße wird als Einheit betrachtet, besteht jedoch genau genommen aus 9 Einzelteilen, die entlang der Donau durch den sogenannten Franz-Josefs-Kai verbunden werden. Für unseren Spaziergang werden wir der exakt gleichen Route folgen, wie sie die Wiener Ring Tram nehmen würde. Unser Startpunkt befindet sich daher bei der Station der Wiener Ring Tram am Wiener Schwedenplatz, der am Franz-Josefs-Kai liegt.

Aufgrund der zentralen Lage des Hotel Zipser ist es uns möglich, in weniger als 20 Minuten den Schwedenplatz im 1. Bezirk zu erreichen. Knapp 10 Minuten davon gehen wir bei gemütlichem Tempo zu Fuß zur Station „Rathaus“ der Ubahn-Linie 2 (kurz U2). Von dort aus wählen wir die Ubahn Richtung „Aspernstraße / Seestadt“ und fahren bis zur Station „Schottenring“, bei welcher wir in die Ubahn-Linie 4 (kurz U4) umsteigen. Mit der Ubahn in Richtung „Hietzing“ kommen wir schließlich zum Schwedenplatz, wo wir mit Hilfe der Rolltreppen nach oben ins Freie gelangen.

Startpunkt unserer Tour: Die Ein- & Ausstiegs-Haltestelle der Wiener Ringtram am Schwedenplatz

Startpunkt unserer Tour: die Ein- & Ausstiegs-Haltestelle der Wiener Ringtram am Schwedenplatz

Die grüne Allee des Franz-Josef-Kais entlang kommen wir auch schon zum ersten wichtigen Stop unseres Spaziergangs: zur Urania. Es handelt sich hierbei um eine Bildungseinrichtung (genauer gesagt eine Volkshochschule). Die wirkliche Besonderheit findet sich allerdings am Dach des Gebäudes: Österreichs älteste und zugleich modernste Volkssternwarte.

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Front der Urania Wien, die den Schnittpunkt von Franz-Josefs-Kai mit dem Stubenring darstellt

Da die Urania genau einen Eckpunkt der Wiener Ringstraße darstellt, biegen wir vor ihr in den Stubenring ein. Und schon bald findet sich zu unserer Linken ein weiteres Highlight: das Regierungsgebäude der Stadt Wien. Früher war es als „k.u.k. Kriegsministerium“ bekannt, heute dient es als Sitz mehrerer Bundesministerien.

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Regierungsgebäude am Stubenring

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Prunkvolle Adler zieren den Kopf des Regierungsgebäudes

Nach ein paar weiteren Gehminuten kommen wir schließlich zum Endpunkt des Stubenrings: der Universität & dem Museum für angewandte Kunst (kurz MAK). Das Museum ist besonders für seine sehenswerten Ausstellungen bekannt.

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Neben der Universität für angewandte Kunst: das Museum für angewandte Kunst

Parkring

Jener Teil der Ringstraße, welcher sich entlang des Wiener Stadtparks erstreckt, ist seit 1861 allgemein unter dem Namen „Parkring“ bekannt. Mit seinen stattlichen 65.000 m² Fläche ist der Stadtpark ein beliebter Zufluchtsort für Sonnenanbeter, Familien und passionierte Spaziergänger.

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Einer der Eingänge des Wiener Stadtparks

Neben dem Wienfluss, der hier vom Wienfluss-Portal durch den Stadtpark verläuft und schließlich bei der Urania im Donaukanal mündet, findet sich im Stadtpark ebenso ein Teich, welcher durch das Regenwasser der umliegenden Hausdächer gespeist wird.

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Impressionen vom Wiener Stadpark

Schubertring

Vom Stadpark-Ende bis zum Schwarzenbergplatz finden sich einige hübsche und hochpreisige Hotels sowie Palais entlang des Wiener Rings. Dieser Teil wird seit 1928 „Schubertring“ genannt, zu Ehren des berühmte Wiener Komponisten Franz Schubert.

Kärtner Ring

Vom Schwarzenbergplatz bis zur Kärntner Straße – der wohl wichtigsten (Einkaufs-)Straße der Wiener Altstadt schlechthin – befinden wir uns am sogenannten „Kärntner Ring“. Für alle Shoppingbegeisterten unter Ihnen wäre wohl hier der perfekte Zeitpunkt, um die Ringstraße zu verlassen und sich an allerhand Cafés, Restaurants und natürlich Einkaufsmöglichkeiten zu erfreuen.

Opernring

Anlässlich des Baubeginns des k.k. Hofoperntheaters im Jahre 1861, welches heute als „Staatsoper“ bekannt ist, wurde der Teil der Ringstraße zwischen Kärtnerstraße und Burggarten zum Opernring deklariert.

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Blick auf die Oper

Während sich zu unserer Rechten also das prunkvolle Wiener Opernhaus erhebt, finden sich zu unserer Linken sowohl das Kunsthistorische als auch das Naturhistorische Museum.

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Kunsthistorisches Museum

Getrennt werden diese beiden Prachtbauten durch die Maria-Theresien-Statue, hinter welcher man das Wiener Museumsquartier (kurz MQ) erkennen kann. Das Museumsquartier stellt eines der zehn größten Kulturareale der Welt dar.

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Maria-Theresien-Platz mit Museumsquartier im Hintergrund

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Naturhistorisches Museum

Burgring

Vom Burggarten bis zum Heldenplatz nahe der Wiener Hofburg erstreckt sich der sogenannte „Burgring“, welcher 1863 nach der Hofburg benannt wurde. Der Burggarten wurde mit einer Fläche von 38.000 m² als privater Garten des Kaisers angelegt, heute wird er als öffentliche Parkanlage für sportliche Aktivitäten oder einfach zum Entspannen genutzt.

Tipp: Spazieren Sie doch durch den Burggarten, um auf der anderen Seite die Albertina und das Schmetterlingshaus zu entdecken, oder um einen kurze Pause im Palmenhaus einzulegen.

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Impressionen zum Burggarten mit Goethe- & Mozart-Denkmal

Im Anschluss an den Burggarten findet sich das pompöse Burgtor, welches den Weg zur Wiener Hofburg und zum Heldenplatz freigibt. Früher als Residenz der Habsburger in Wien genutzt, stellt die Hofburg heute den Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten dar. In größeren Sälen der Hofburg werden zudem immer wieder Veranstaltungen und Bälle abgehalten.

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Hofburg mit Statue des Prinz Eugen von Savoyen

Doktor-Karl-Renner-Ring

Im Anschluss an den Heldenplatz beginnt der Wiener Volksgarten, in welchem im Frühling etwa 400 verschiedenen Rosen-Arten erblühen, weshalb er von den Wienern ab und an auch liebevoll „Rosengarten“ genannt wird.

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Im Anschluss an den Heldenplatz: der Wiener Volksgarten

Während sich zu unserer Rechten also der Volksgarten mit all seinen Brunnen, Blumenbeeten und Ruhezonen befindet, sehen wir gegenüber bereits von weitem das prächtige Parlamentsgebäude in den Himmel ragen. Hier tagen regelmäßig die beiden Kammern des österreichischen Parlaments.

Früher einmal war dieser Teil der Ringstraße als „Parlamentsring“ bekannt, 1956 wurde er zu Ehren des damaligen österreichischen Bundespräsidenten allerdings in „Doktor-Karl-Renner-Ring“ umbenannt.

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Parlamentsgebäude mit Pallas Athene Brunnen

Universitätsring

Erst im Jahr 2012 wurde Wiens Prachtboulevard vom Rathauspark bis zur Universität Wien in „Universitätsring“ umbenannt.

Der etwa 8.500 m² große asphaltierte Rathausplatz vor dem Wiener Rathaus wird vom gleichnamigen Park umgeben und bietet ganzjährlich Platz für Großveranstaltungen wie Silvester-Feierlichkeiten, den Wiener Eistraum, den Life Ball, der Steiermark-Frühling, den berühmten Christkindlmarkt und viele mehr.

Tipp: Falls sie lediglich einen Ringstraßen-Rundgang nahe des Hotel Zipser planen, können Sie von unserem Hotel innerhalb von etwa 10 Minuten zu Fuß zum Rathausplatz spazieren, um von dort aus die Ring-Gegend zu erkunden.

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Wiener Rathaus mit Rathausplatz, umgeben vom Rathauspark

Gegenüber des Rathauses findet sich das Wiener Burgtheater. Es ist sowohl das zweitälteste europäische als auch das größte deutschsprachige Sprechtheater und damit eine der bedeutendsten Bühnen Europas.

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Prunkvolle Front des Wiener Burgtheaters

Seinen Abschluss findet der Universitätsring mit – wie Sie vielleicht erraten konnten – dem Gebäude der Universität Wien. Mit ihren derzeit rund 93.000 Studenten und etwa 9.700 Mitarbeitern ist sie die größte Hochschule Österreichs und im deutschsprachigen Raum eine der größten Hochschulen Europas.

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Eingang zur Universität Wien

Schottenring

Nur wenige Gehminuten von der Uni Wien entfernt befindet sich das sogenannte Schottentor, welches den Beginn des Schottenrings darstellt und diesem Ringstraßen-Teil seit etwa 1870 seinen Namen leiht. Falls Sie sich wundern, warum Sie dort weit und breit kein mächtiges Stadttor mehr ausmachen können: Es wurde mit der Bewilligung des Baus der Ringstraße um 1860 herum abgetragen. Doch bewundern lässt sich hier noch so einiges, denn neben einem zweistöckigen Verkehrsknoten – auch bekannt als „Jonas-Reindl“ – erhebt sich etwas weiter weg, hinter dem Sigmund-Freud-Park, die Votivkirche majestätisch in den Himmel.

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Votivkirche im Abendrot am Schottentor

Nach ein paar Geminuten entlang der Allee der Ringstraße, etwa in der Mitte des Schottenrings, finden Sie rechterhand die Wiener Börse vor. Gegründet wurde die Börse im Jahre 1771, wodurch sie zu den ältesten Börsen der Welt zählt.

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Eingang der Wiener Börse

Vorbei am Gebäude der Wiener Börse, kommen Sie wieder am Franz-Josefs-Kai und bald auch am Schwedenplatz an, wo unsere Tour ihr Ende findet.

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Endpunkt unserer Tour: Zurück am Wiener Schwedenplatz

Nochmal alle Details auf einen Blick

Für den Fall, dass Ihnen gar nicht nach einem Spaziergang zu Mute ist, Sie aber trotzdem nicht die prunkvollen Bauten der Wiener Ringstraße missen möchten, haben wir die wichtigsten Details der drei öffentlichen Transportmöglichkeiten noch einmal kurz für Sie zusammengefasst:

Variante 1: Wiener Ring Tram

© Wiener Linien / Helmer

  • Kosten: Standardticket 8 € bzw. ermäßigtes Ticket 4 € (für Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr)
  • Dauer: 25 Minuten
  • Route: festgelegte Route entlang des Rings, die Station Schwedenplatz bildet den Start- & Endpunkt der Fahrt
  • Umstieg: nicht notwendig
  • Ein- & Ausstiegsmöglichkeiten: keine
  • Sprach-Guides während der Fahrt in den Sprachen
    • Deutsch, ergänzt um eine Wiener- (gesprochen von Edmund „Mundl“ Sackbauer) & eine Kinder-Version
    • Englisch
    • Französisch
    • Italienisch
    • Japanisch
    • Russisch
    • Spanisch
    • Ungarisch

Wenn Ihnen eine Runde um den Ring vorschwebt, bei der Sie sich ganz der wundervollen Kulisse Wiens sowie auf Wunsch den Erzählungen des elektronischen Tour-Guides hingeben können, dann ist die Fahrt mit der Ring-Tram genau das Richtige für Sie. Die festgelegte Route der Tram ermöglicht es Ihnen zudem, sich entspannt zurückzulehnen, ohne sich Gedanken über Umstiegs-Stationen machen zu müssen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Vienna Ring Tram.

Variante 2: Fahrt mit den Straßenbahnlinien 1 & 2

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  • Kosten: 2,20 € bzw. 2,30 € (je nachdem, ob sie die Einzelfahrt beim Automaten in- oder außerhalb der Straßenbahn lösen)
  • Dauer: beliebig
  • Route: beliebig entlang der Routen der Straßenbahnlinien 1 & 2
  • Umstieg: ist notwendig (Wechsel zwischen den Linien 1 & 2)
  • Ein- & Ausstiegsmöglichkeiten: beliebig

Für jene unter Ihnen, die Flexibilität schätzen und gerne einige Zwischenstopps entlang der Ringstraße einlegen möchten, dürfte die Fahrt mit den Straßenbahnlinien 1 & 2 am besten geeignet sein. Je nach Belieben können Sie in die verschiedenen Richtungen der Straßenbahnen fahren und ein- & aussteigen, wann immer Sie möchten. So wird es Ihnen möglich, auch bloß einen bestimmten Teil der Route zu befahren, ohne an eine Ein- & Ausstiegshaltestelle gebunden zu sein. Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Wiener Linien.

Variante 3: Vienna City Bikes

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Für besonders sportliche Besucher Wiens bietet es sich ebenso an, per Vienna City Bike die Ringstraßen-Gegend zu erkunden. In der gesamten Innenstadt Wiens finden sich eine Menge an City Bike Stationen, bei welchen Sie die Räder nach Anmeldung (online oder direkt an einer Station) entlehnen und zurückgeben können.

Bitte bringen Sie dem Wiener Straßenverkehr allerdings zu jeder Zeit die nötige Achtsamkeit entgegen!